i Das 4K-Modell des Lernens Das 4K-Modell (englisch: 4C) geht zurück auf die US-amerikanische Initiative P21 (Partnership for 21st Century Learning), in der sich Fachleute aus Wirtschaft, Bildung und Politik zusammengeschlossen haben, um über Bildung im digitalen Zeitalter nachzudenken. Mit den 4K haben sie die sogenannten "vier Kompetenzen für das 21. Jahrhundert" beschrieben – Kreativität, Kollaboration, Kommunikation und kritisches Denken. Diese Kompetenzen sollen Schülerinnen und Schülern als Grundlage für selbstgesteuertes Lernen dienen und sie auf eine sich verändernde Arbeitswelt vorbereiten. Im Jahr 2013 stellte Andreas Schleicher vom Bildungsdirektorat der OECD das Modell auf der Digitalmesse re:publica vor und brachte die 4K so in die deutsche Debatte ein. Das Modell ist in Deutschland umstritten: Kontrovers diskutiert wird vor allem die Frage, ob und wie viel Einfluss Wirtschaftsorganisationen auf Bildung und Lehre nehmen sollen und wie stark sich Bildung an den (vermeintlichen) Erfordernissen der Arbeitswelt ausrichten sollte.
0. Sie stammen von Jöran Muuß-Merholz mit Zeichnungen von Hannah Birr, Agentur J&K auf Basis einer Folie von Markus Bölling. Die Grafiken stehen auch als Foliensatz (mit den gleichen Lizenzbedingungen) zur Verfügung: | | Google Slides Hintergrund Die 4Ks bilden eine von vier Dimensionen im Gesamtkonzept von Bildungszielen und Bildungsinhalten. Beschrieben wird das im Buch "Die vier Dimensionen der Bildung. Was Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen" von Charles Fadel, Maya Bialik, Bernie Trilling, übersetzt von Jöran Muuß-Merholz. Das Buch gibt es zum Unkostenbeitrag von 0, 99 Euro (kindle) bzw. 5, 99 Euro (print) bei amazon. (*Hier werden die 4Ks "Skills" genannt, während im Deutschen sonst meist von "Kompetenzen" die Rede ist. ) Die Gedanken und Folien habe ich für den Vortrag "Digitale Bildung im Zeichen der 4Ks" entwickelt. Am 22. 11. 2017 fand in der Realschule am Europakanal Erlangen die Kick-Off-Tagung zum Schulversuch digitale Schule 2020 statt. Grafische Grundlage der Folien war die Einladung, die Schulleiter Markus Bölling gestaltet hatte.
Was meinen die 4K? ) Das 4K-Modell und Online-Lernen – Möglichkeiten und Grenzen Das 4K-Modell stellt nur einen kleinen Ausschnitt davon dar, was Bildung ist. Deswegen wurde es von den Machern auch schon mehrfach erweitert – unter anderem auch vom CCR. Insofern kann es auch nur bedingt als Richtschnur dienen. Klassische Bildungs-Theorien bieten ein viel reichhaltigeres Verständnis von Bildung, dass sich problemlos in die digitale Welt übertragen lässt. Quelle: FAQ-Beitrag 'Was ist das 4K-Modell und was lässt sich daraus für zeitgemäßes Online-Lernen ableiten? ' ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4. 0 International Lizenz. Urheber/innen: Dieser Eintrag wurde von den #Edunauten Nancy Grimm & Martin Lüneberger erstellt Bei Fragen zur Verwendung dieses Beitrages findest Du hier die Nutzungsbedingungen.
Die Welt, für die unser Bildungswesen geschaffen wurde, existiert nicht mehr. "Betriebliches Fachwissen hat eine Halbwertszeit von ca. 4 Jahren" und "IT-Fachwissen hat eine Halbwertszeit von 1, 5 Jahren" Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) "Wir bilden derzeit Lernende für Arbeitsplätze aus, die noch nicht existieren, um Technologien einzusetzen, die noch nicht erfunden wurden, damit sie Probleme lösen, von denen wir noch nicht einmal wissen, dass sie Probleme sein werden. " (Richard Riley, US-Bildungsminister unter Präsident Bill Clinton) Die Innovationszyklen sind schon jetzt in vielen Bereichen der Berufswelt schneller als die Ausbildungszyklen. Um SchülerInnen auf Ihre zukünftige Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten, ist Wissen zwar hilfreich, doch geht es noch viel mehr um Kompetenzen als vorher. Diese Kompetenzen sollen für eine Welt befähigen, in der viele Tätigkeiten automatisiert werden mehr komplexes Denken in höherer Selbstverantwortung und stärkerer Beziehungsfähigkeit notwendig sind nur kollektive Intelligenz die komplexen gesellschaftlichen Probleme löst (nach Lisa Rosa, Bildungswissenschaftlerin).
Jedoch verändert sich der Fokus auf die Kompetenzen, die er erlernen sollte - und genau dies ist die positive Nachricht und Chance für eine bessere Bildung im Zeitalter der Digitalisierung: Wir haben die Chance, den "Mensch als Maschine" (1. Industrielle Revolution) wieder zum "Mensch als Mittelpunkt des Seins" zu machen, indem wir zutiefst menschliche Fähigkeiten wieder kultivieren. Genau deshalb ist das 4K-Modell ein guter erster Schritt als sinnhafter Kompass in einer komplexen, hyperaktiven, digitalen Welt voller neuer Trends, um den Aufbau von Wissen, neue Medien und das Lernen nachhaltig zu integrieren und zukunftsfähig zu gestalten. Abschließend ist dazu auch noch eine fünfte Kompetenz zu nennen, welche quasi die Grundlage zur Entwicklung aller Kompetenzen des Modells sein kann: Fokus auf den gegenwärtigen Moment. In einer Welt voller Möglichkeiten und Ablenkungen ist bewusst gelenkte Aufmerksamkeit das höchste Gut. Wenn diese Selbstführungskompetenz zum Ziel der Bildung gemacht und genügend kultiviert wird, kann ein idealer Nährboden zur Entwicklung von empathischer Kommunikation, effektiver Kollaboration, freier Kreativität und kritischem Denken entstehen.
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Interview mit Prof. Andreas Schleicher (OECD) "Schule ist kein Raum, sondern eine Aktivität" Beitragsbild
Vielmehr flössen sie, meint Schleicher, in Strömen unablässiger Kommunikation und Kollaboration. [5] Die 4K stellen in diesem Sinne eine Reaktion auf die Wissensarbeit in digitalen Kontexten dar. Die Bildungsforscherin Lisa Rosa teilt diese Sicht, wenn sie drei Gründe nennt, welche das 4K-Modell im 21. Jahrhundert zum Orientierungspunkt für die Didaktik machen: Immer mehr Arbeiten werden von Maschinen übernommen. Jede neue Arbeit verlangt mehr komplexes Denken, situierte selbstverantwortliche Entscheidungen und Beziehungsfähigkeit. Die zu lösenden gesellschaftlichen Probleme sind so komplex, dass sie nur noch mit kollektiver Intelligenz bearbeitbar sind. [6] Rosa bettet die 4K in eine umfassende Modellierung des Lernens ein und weist so darauf hin, dass es sich dabei nicht um eine Lernmethode handelt, sondern um Voraussetzungen wirksamen Lernens. Die 4K können nicht getrennt werden, sondern beziehen sich stets aufeinander: Es ist keine wirksame Kommunikation ohne Kreativität, Kollaboration und kritisches Denken möglich etc.
Dabei sei dieses essentiell, "um die komplizierten Probleme – meiner Meinung nach vor allem gesellschaftlicher Art – lösen zu können". Sie fordert: "Mehr Menschen als bisher, möglichst alle, müssen kritisch denken lernen. " [1] Rosa nennt drei Gründe, warum das Modell im 21. Jahrhundert als Orientierungspunkt für den Unterricht gelten sollte: Immer mehr Arbeiten werden von Maschinen übernommen. Jede neue Arbeit verlangt mehr komplexes Denken, situierte selbstverantwortliche Entscheidungen und Beziehungsfähigkeit. Die zu lösenden gesellschaftlichen Probleme sind so komplex, dass sie nur noch mit kollektiver Intelligenz bearbeitbar sind. [2] Kritisches Denken ist eine Haltung, die darin besteht, ernsthaft herausfinden zu wollen, wie etwas ist, wie es geworden ist und wie es verändert werden könnte. Das 4K-Modell basiert also auf einem kulturellen Wandel. Bereits im Laufe des 20. Jahrhunderts sind viele Jobs aufgrund von Technologisierung verschwunden, andere neu hinzugekommen. Dieser Wandel hat sich im 21. Jahrhundert weiter beschleunigt.