18. 03. 1858: Rudolf Christian Karl Diesel wird in Paris als zweites Kind des gelernten Buchbinders Theodor Diesel und seiner Frau Elise geboren. Bis August 1870 wohnt die Familie in Paris. 1870: Diesel zeigt sein technisches Talent: Als Zwölfjähriger erhält er eine Bronzemedaille für hervorragende Leistungen von der "Société Pour L'Instruction Elémentaire". Ende des Jahres kommt Rudolf nach Augsburg und tritt in die Gewerbsschule, an der sein Onkel Lehrer ist, ein. 1872: Mit 14 Jahren fasst er den Entschluss, "Mechaniker" (Ingenieur) zu werden. 1873: Rudolf Diesel beendet die Gewerbsschule als Bester. Er setzt seine Ausbildung an der neugegründeten Industrieschule in Augsburg fort. 1875: Abschluss der Industrieschule, erneut als Bester. In München beginnt Rudolf Diesel ein Studium an der Technischen Hochschule (Polytechnikum). 1880: Diesel schließt sein Studium an der Technischen Hochschule mit dem besten Examen seit Bestehen des Polytechnikums ab. Im März tritt er als Volontär in die Lindesche Eisfabrik in Paris ein.
Der Motor startete stattdessen mit einer Kompressionsselbstzündung. Diese Variante war nicht nur robuster und wartungsfreier als der von Wilhelm Maybach entwickelte Ottomotor, sondern sie war auch in der Lage, das billigere Schweröl zu verbrennen. Auch zeigte der Dieselmotor mit nun 26% statt vorher 13% einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Die Kraft dieses Motors beruht auf der Selbstzündung des Treibstoffs in stark verdichteter und dadurch hoch erhitzter Luft. In Serie wurde nun dieser Motor in der Maschinenfabrik "Augsburg-Nürnberg" sowie bei "Krupp" gebaut. Zunächst fand das Aggregat ausschließlich Einsatz in der Industrie als bessere Alternative zur Dampfmaschine. Während seiner Zusammenarbeit baute Diesel die erste erfolgreiche Kraftmaschine, die mit billigem Treibstoff betrieben werden konnte. 1907 gründete Rudolf Diesel eine Gesellschaft für Thermolokomotiven. Ab 1912 wurden die ersten Dieselaggregate in Automobile verbaut und 1913 erfolgte die erste Probefahrt mit der ersten Diesellokomotive, die von einem 1000 PS starken Dieselmotor angetrieben wurde.
1893 - 1897 In enger Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik Augsburg (MAN), deren Direktor, Heinrich von Buz, ihn nachhaltig unterstützte, entstand der erste betriebsfähige, später nach Diesel benannte Verbrennungsmotor, der 1897 vorgestellt wurde (heute im Dt. Museum in München; der Versuchsmotor hierzu befindet sich im MAN-Museum in Augsburg. ). Während der Entwicklungsphase wohnte Diesel im Springergäßchen 8 (Gedenktafel). 28. 01. 1897 Rudolf Diesel bringt den später nach ihm benannten Verbrennungsmotor erstmals zum laufen. Nach 1897 Diesel wurde Millionär, eine Dieselsche-Motorenfabrik Augsburg AG mußte ihren Betrieb jedoch sehr bald wieder einstellen. In der Folge erhebliche finanzielle Verluste bei Grundstücksgeschäften, langwierige Patentstreitigkeiten, körperliche und geistige Zusammenbrüche. 1908 Erst nach Ablauf der Patentrechte trieb er die Fortentwicklung des Diesel-Motors wieder voran und baute, allerdings ohne praktischen Erfolg, da diese Projekte noch viel zu weit in die Zukunft wiesen, den ersten Klein-Diesel-Motor, den ersten LKW-Motor und die erste Motorlokomotive.
Bei der Ankunft des Schiffes in England war D. nicht an Bord aufzufinden. Ein holländisches Lotsenboot stieß später auf seine Leiche, barg sie aber nicht. Es ist kein Zweifel, daß D. über Bord gesprungen ist. war wohl einer der letzten großen vorwiegend individuellen Erfinder kurz vor Einsetzen der kollektiv-industriellen Erfindungsarbeit. Zwar fühlte er damals schon, daß ein einzelner in den komplizierter werdenden technisch-industriellen Prozessen nicht mehr über alle Hilfsmittel verfügen konnte, die zur Realisierung grundsätzlich neuer und sehr schwieriger Probleme immer notwendiger wurden. Durch großes psychologisches Geschick und Überzeugungskraft wußte er Männer und Mächte in den Dienst seiner Idee zu stellen und doch der ganz individuelle Schöpfer des Motors zu werden. Das verschaffte ihm seinen Ruhm, aber die Anforderungen an ihn waren so ungeheuer, daß sich dadurch auch die tragische Wendung in seinem Schicksal vollzog. Werke Weitere W Theorie u. Konstruktion e. rationellen Wärmemotors z. Ersatz d. Dampfmaschinen u. d. heute bekannten Verbrennungsmotoren, 1893; Die Entstehung d.
-Motors, 1913. Literatur E. Diesel. D., d. Mensch, d. Werk, d. Schicksal, 1937, 8 1948 ( P); ders.,, gesehen im Schicksal meines Vaters, 1949 ( P); ders. u. G. Strößner, Kampf um e. Maschine, d. ersten D. - | motoren in Amerika, 1950; ders., Die Gesch. -Personenwagens, 1955. Empfohlene Zitierweise Diesel, Eugen, "Diesel, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 660-662 [Online-Version]; URL: