Grund dafür sind unterirdische Hohlräume, die durch den Bergbau entstanden sind. Ist zum Beispiel ein in den Berg getriebener Stollen wirtschaftlich nicht mehr rentabel, werden die absichernden Stützen herausgenommen, um sie an anderer Stelle wieder zu verwenden. Der Hohlraum bleibt sich selbst überlassen. In den meisten Fällen rückt das Gestein langsam nach und verfüllt den Stollen mit der Zeit. Rückt das Gestein jedoch mit einem Schlag und in großer Menge nach, so können die daraus resultierenden Erschütterungen Erdbebenstärke erreichen. Dies geschah zum Beispiel im Februar 2008 im Saarland. Ein durch den Steinkohlebergbau ausgelöstes Beben erschütterte die gesamte Region um die Stadt Bilsdorf. Menschen starben bei dem stärksten jemals durch den Bergbau ausgelösten Beben zwar nicht, die Sachschäden an Häusern und einer Kirche waren jedoch beträchtlich. Schon in der Vergangenheit hatten Anwohner immer wieder über bergbaubedingte Schäden an ihren Häusern geklagt. Das Beben von 2008 war nun für die Betreiber des Steinkohlebergbaus im Saarland Anlass, die Kohleförderung nur noch bis zum Jahr 2012 und in deutlich reduziertem Umfang zu betreiben.
Erdbeben gefühlt? Fragebogen Verifizierte Erdbebenlokationen in Bayern und den angrenzenden Gebieten für den Zeitraum der vergangenen 365 Tage. Das aktuellste Beben ist in Grün gezeichnet. Die Größe der Kreise entsprechen dem Lokal-Magnitudenmass nach Richter (falls verfügbar). Die seismischen Stationen sind als blaue Dreiecke gekennzeichnet. Die Tabelle listet die geografischen Lokationen der entsprechenden Beben auf. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Einsatzzeiten (siehe Glossar bzw. Erdbebenkunde) spiegelt in etwa die Güte der Ortung wieder. Magnitude (Ml): >=5 >=4 >=3 >=2 >=1 <1 Alter: Letztes <7d <30d <365d
Die Versicherer weisen nur den Schadensaufwand für "Erdgefahren" aus, dabei sind neben Erdbeben allerdings auch Erd- und Schlammrutsche sowie Erdsenkungen erfasst. Die neuesten Angaben dazu stammen aus dem Jahr 2015. Damals lag die Summe bei 4, 3 Millionen Euro. Icon: Der Spiegel
Durch automatische Verfahren werden die seismischen Signale der deutschen Messstationen kontinuierlich ausgewertet und die Parameter von detektierten Erdbeben schnellstmöglich veröffentlicht. Zusätzlich werden Informationen von internationalen Erdbebendiensten integriert. Die manuelle Auswertung der seismischen Ereignisse erfolgt in der Regel innerhalb des folgenden Tages, bei bedeutenden Erdbeben sogar innerhalb weniger Stunden. Das Informationssystem aktualisiert dabei stets die veröffentlichten Ergebnisse, sobald für ein aktuelles Erdbeben nach einiger Zeit zum Beispiel durch eine größere Anzahl von Messdaten genauere Parameter ermittelt wurden. Unter den nachfolgend angegebenen Links werden diese Ergebnisse für Deutschland und für weltweite Erdbeben dargestellt. Ereignisse aus Deutschland und den angrenzenden Gebieten Weltweite Ereignisse
"Spätere Chronisten oder Autoren verschiedener Erdbebenkataloge haben die Fehler einfach übernommen. " Als ein Beispiel für solch ein "Fake Quake", ein nie stattgefundenes Erdbeben, nennt Grünthal die Erdstöße, die im Jahr 1591 den Ort Neuburg an der Donau erschüttert haben sollen. Sie fanden sich in vielen Erdbebenlisten - und gehen zurück auf einen zeitgenössischen Bericht, wonach es einen Schaden an einem Pfarrhaus in der Region gab. Dieser, so berichtet der Forscher nach Durchsicht anderer Unterlagen, dürfte allerdings auf ein gut belegtes Beben zurückgehen, das bereits ein Jahr zuvor im benachbarten Niederösterreich stattfand. Für ein eigenes Beben 1591 gebe es dagegen keine Hinweise. Nicht in der Analyse berücksichtigt wurden solche seismischen Ereignisse, die mit menschlicher Aktivität zu tun haben, zum Beispiel durch Kohle- und Salzbergbau, durch Öl- und Gasförderung oder durch Geothermie. Denn die hätten langfristig kaum Bedeutung. Grob gesprochen liegen Deutschlands Erdbebengebiete im Westen, Süden und Südosten: die Niederrheinische Bucht, der Rheingraben und die Bodenseeregion, der Schwarzwald und die Schwäbische Alb, das Vogtland.
Violett: Sehr große Unsicherheit, möglicherweise eine Falschdetektion. Welche Erdbeben in Deutschland sind aufgelistet? Aufgeführt sind alle Beben in Deutschland über Magnitude 1 und solche im Ausland, die in Deutschland zu spüren waren. Für mehr Informationen zu den einzelnen Erdbeben, besuchen Sie die Homepage der jeweiligen Quelle. (Verlinkungen: Siehe unten) Bei besonderen / spürbaren Beben ist unser jeweiliger Bericht in der Tabelle verlinkt. Seismische Ereignisse, die nicht auf Erdbeben zurückzuführen sind (z. B. Sprengungen), sind in dieser Auflistung nicht berücksichtigt. Warum werden manche Erdbeben entfernt? Wenn ein Ereignis aus der Liste entfernt wird, geschieht dies in der Regel, weil die Stärke nach manueller Überprüfung auf unter Magnitude 1 korrigiert wurde. Details zu diesen Erdbeben gibt es bei den jeweiligen Erdbebendiensten (Liste unten). Ein anderer möglicher Grund ist, dass das Erdbeben nachträglich als Falschmeldung identifiziert wurde. Die Erdbebendaten beziehen wir ausschließlich von den unten genannten Quellen.
Die Wissenschaftler hatten kleinere Beben in den Jahren 2015 und 2017 analysiert - und Hinweise darauf gefunden, dass bislang als ruhig angenommene geologische Störungszonen im Untergrund reaktiviert werden könnten. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hatte anschließend auf den - aus seiner Sicht - mangelhaften Versicherungsschutz vieler Haushalte hingewiesen. Im Bundesschnitt sind 41 Prozent aller Haushalte gegen Naturgefahren wie Erdbeben - sogenannte Elementarschäden - versichert. Dafür ist eine "erweiterte Naturgefahrenversicherung" nötig, die auch Erdrutsch und Erdsenkung sowie Hochwasser, Starkregen, Schneedruck und Lawinen abdeckt. Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Versichertenzahlen jedoch massiv. Während in Baden-Württemberg 94 Prozent der Haushalte mit entsprechenden Policen geschützt sind, liegt der Anteil etwa im benachbarten Bayern bei nur 32 Prozent. (Eine komplette Aufstellung finden Sie hier. ) Die gesamte Schadenssumme durch Erdbeben in Deutschland ist nicht so einfach zu bestimmen.
So jedenfalls sieht es GFZ-Experte Fabrice Cotton. Die Karten würden Bestandteil des "Nationalen Anhangs" der neuen DIN-Norm DIN EN 1998-1/NA, so Cotton. Das heißt: Bauherren in gefährdeten Gebieten werden in Zukunft darauf achten müssen, ihre Gebäude nach den neuen Vorschriften erdbebengerecht auszulegen. Für die neuen Karten der Erdbebenzonen hatten die GFZ-Forscher eine Liste der aus der Vergangenheit bekannten Erdbeben auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik und den angrenzenden Regionen statistisch ausgewertet - in den Jahren 1000 bis 2014. Dabei identifizierten sie auch zahlreiche Ereignisse, die in vergangene Gefährdungsberechnungen eingeflossen waren, obwohl es sich nach heutigen Erkenntnissen gar nicht um Beben handelte. So seien in manchen Fällen Stürme, plötzliche Bodensenkungen oder Berichte über weit entfernte Erdstöße als lokale Ereignisse verzeichnet worden. "Mehr als 60 Prozent der im bisherigen deutschen Erdbebenkatalog aufgeführten Schadenbeben haben in manchen Gebieten nie stattgefunden", sagt Studienautor Gottfried Grünthal vom GFZ.