Testi | Richard Wagner, Jonas Kaufmann, Orchester der Deutschen Oper Berlin & Donald Runnicles | Wagner Daß der mein Vater nicht ist, Wie fühl' ich mich drob so froh! Nun erst gefällt mir Der frische Wald; Nun erst lacht mir Der lustige Tag, Da der Garstige von mir schied, Und ich gar nicht ihn wiederseh'! Wie sah mein Vater wohl aus? Ha! gewiß, wie ich selbst! Denn wär' wo von Mime ein Sohn, Müßt er nicht ganz Mime gleichen? Grade so garstig, Griesig und grau, Klein und krumm, Höckrig und hinkend, Mit hängenden Ohren, Triefigen Augen Fort mit dem Alp! Ich mag ihn nicht mehr sehn. Aber... wie sah Meine Mutter wohl aus? Das kann ich nun Gar nicht mir denken!... Der Rehhindin gleich Glänzten gewiß Ihr hell schimmernde Augen, Nur noch viel schöner! Da bang sie mich geboren, Warum aber starb sei da? Sterben die Menschenmütter An ihren Söhnen Alle dahin?... Traurig wäre das, traun! Ach! möcht' ich Sohn Meine Mutter sehen!... Meine Mutter... Ein Menschenweib! Du holdes Vöglein! Dich hört' ich noch nie: Bist du im Wald hier daheim?
Dass Kaufmann danach mit ebenso großem Erfolg an der Met die Titelfigur in Gounods "Faust" verkörperte (auch diese Neuproduktion war weltweit im Kino zu sehen), zeigt einmal mehr seine stimmliche und darstellerische Wandlungsfähigkeit. In seiner Heimatstadt München war Kaufmann bisher als Tamino, Lohengrin, José, Cavaradossi, Florestan in "Fidelio" und als Don Carlo zu erleben. Der Sommer 2012 stand für ihn dieses Jahr ganz im Zeichen der Salzburger Festspiele: Nach seinem Rollen-Debüt als Bacchus in der Neuproduktion von "Ariadne auf Naxos" hat er dort auch wieder den Don José in Simon Rattles "Carmen"-Produktion und den Tenorpart im Verdi-Requiem unter Daniel Barenboim gesungen. 2013 stehen natürlich die Opern von Wagner und Verdi im Mittelpunkt seines Schaffens. Nach der Scala-Eröffnung mit "Lohengrin" (Regie: Claus Guth, Dirigent: Daniel Barenboim) und der neuen "Parsifal"-Produktion an der Met wird Jonas Kaufmann in drei Produktionen die Titelpartie in Verdis "Don Carlos" verkörpern: zunächst in London, dann an der Bayerischen Staatsoper und in Peter Steins Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen.
Jonas Kaufmann und Margarete Joswig im Sommer 2013 bei der Feier nach der Premiere von Verdis "Il trovatore" bei den Opernfestspielen im Münchner Nationaltheater. Foto: BrauerPhotos/Sabine Brauer Die Ehe des Publikumslieblings der Münchner Staatsoper ist gescheitert. Das Paar hat sich einvernehmlich getrennt. "Margarete Joswig und Jonas Kaufmann geben hiermit gemeinsam bekannt, dass sie sich getrennt haben. " So lautet die dürre Meldung auf der offiziellen Homepage des Sängers. Gestiftet hat die Ehe übrigens indirekt Gärtnerplatz-Intendant Josef E. Köpplinger: Als der in München geborene Tenor und die Mezzosopranistin aus Mannheim am Anfang ihrer Karrieren zusammen am Theater von Saarbrücken engagiert waren, lernten sie sich bei Proben zu einer Inszenierung Köpplingers kennen. Joswig und der 44-jährige Kaufmann haben zusammen drei Kinder im Alter von acht, neun und 15 Jahren. Die Familie lebte zusammen in der Nähe von München am Ammersee. Kaufmann deutete in Interviews mehrfach an, dass die zahlreichen internationalen Auftritte sein Familienleben belasten.