Komplikationen, etwa Stenosen, Abszesse oder Fisteln, können ebenfalls zur Reizung der Schmerzantennen führen. Beschwerden außerhalb des Darms können zu Schmerzen führen. Bei einigen Medikamenten können Schmerzen als Nebenwirkungen vorkommen. Behandlung von Schmerzen: Welche Mittel gibt es? Was gegen die Schmerzen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa getan werden kann, hängt von ihrer Ursache ab. Werden sie durch die Entzündung ausgelöst, gehen sie in der Regel weg, wenn die Entzündung durch Medikamente unter Kontrolle gebracht wird. Manchmal ist es gut, zusätzlich Schmerzmittel zu nehmen, bis ein Schub nachlässt. Dabei kommt jedoch nicht jedes Schmerzmittel in Frage, da diese den schon entzündeten Darm zusätzlich belasten können. Die für jeden einzelnen optimale Schmerzbehandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab – daher solltest Du das unbedingt mit Deinem Arzt besprechen, falls Du Schmerzen hast. Sind Komplikationen Schuld an den Beschwerden, kann eine Operation notwendig sein, damit es besser wird.
Schmerzen sind zwar nicht ständige, aber häufige Begleiter von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Gleich nach Durchfall belegen sie Platz 2 der häufigsten Beschwerden. Dabei hat der Schmerz ganz unterschiedliche Gesichter: dumpf, stechend, krampfartig, episodenhaft oder dauerhaft. Bei Morbus Crohn melden sich Schmerzen oft im rechten Unterbauch und einige Zeit nach dem Essen. Bei Colitis ulcerosa hingegen sorgt eher der linke Unterbauch für Beschwerden – häufig zusammen mit oder auch nach dem Stuhlgang. Schmerzen kommen bei CED aber nicht nur im Bauch vor. Auch Gelenke oder Muskeln können wehtun. Eines trifft jedoch auf fast alle Schmerzen zu: Je stärker sie sind, desto stärker leidet auch die Lebensqualität. Geht es um die Behandlung von CED, ist es daher wichtig, vorhandene Schmerzen nicht zu vergessen. Zahlen und Fakten zu Schmerzen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Fast 87% der Menschen mit Morbus Crohn haben Schmerzen. Mehr als 81% der Menschen mit Colitis ulcerosa haben Schmerzen.
Hier finden Sie eine tabellarische Zusammenfassung verschiedener Symptome und ihrer Ursachen. Begleitsymptome von Bauchschmerzen Meistens sind Bauchschmerzen von weiteren Krankheitszeichen begleitet wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit. Blähungen Bei der Verwertung von Nahrungsbestandteilen durch die Bakterien im Dickdarm entstehen Darmgase. Die normale Gasbildung hängt von der Bakterienbesiedlung des Darms und der Ernährung ab ( Darmflora). Ballaststoffreiche Nahrungsmittel, Hülsenfrüchte, Zwiebeln u. a. fördern die Gasbildung. Starke Blähungen sind häufig Anzeichen von Verdauungsstörungen. Sie treten zum Beispiel bei ungewohnter Ernährung, Umstellung der Ernährung, zum Beispiel auf Vollkornprodukte, oder bei Ernährungsfehlern auf. Häufig sind Blähungen und Bauchschmerzen auch von Verstopfung oder Durchfall begleitet. Sehr starke Blähungen können aber auch durch Magen-Darm-Erkrankungen verursacht werden, wie Reizdarm, Morbus Crohn oder Leberzirrhose. Durchfall Breiiger oder wässrig-flüssiger Stuhl wird oft von Darminfektionen, Darmentzündungen, Lebensmittelvergiftungen, Lebensmittelunverträglichkeit oder psychischen Auslösern wie z.
Schmerzen, die von Organen des Bauchraums ( Magen, Darm, Galle, Harnwege) ausgehen, werden auch als Tiefenschmerzen, viszerale Schmerzen oder "Eingeweideschmerzen" bezeichnet. Menschen empfinden sie in Bezug auf Art und Intensität sehr unterschiedlich. Sie beschreiben die Schmerzen häufig als dumpf und können sie keinem bestimmten Ort zuordnen. Oft werden diese Schmerzen aber nicht an den Organen selbst, also am Ort der Schmerzentstehung, wahrgenommen, sondern auf der Körperoberfläche desselben Körperabschnitts. Bauchschmerzen können im gesamten Bauchraum, im Oberbauch, d. h. oberhalb des Bauchnabels, sowie im Unterbauch, also unterhalb des Bauchnabels, auftreten. Häufig versuchen Patienten den Schmerz durch Lageänderung zu lindern. Bei Erkrankungen des Magen-/Darmtraktes ist häufig die Farbe und Beschaffenheit des Stuhls verändert. Dieser kann dann besonders hart bzw. dünnflüssig sein sowie eine gelbe, gräuliche oder tiefschwarze Färbung haben. Ab einer bestimmten Stärke treten Bauchschmerzen zudem oft gemeinsam mit Hautblässe, Schweißabsonderung und Blutdruckabfall bis hin zum Kollaps auf.
Typische Komplikationen Massive Blutungen, Darmkrebs, Toxisches Megakolon (Erweiterung des Dickdarms mit Gefahr eines Darmdurchbruchs und Bauchfellentzündung), Wachstumsstörungen im Kindesalter, Gewichtsverlust Fisteln, Fissuren, Abszesse, Verengungen, Verdauungsstörungen, Wachstumsstörungen im Kindesalter, Nebenwirkungen der Kortisontherapie
Erste Anzeichen Menschen mit einer Colitis ulcerosa leiden typischerweise unter blutig-schleimigen Durchfällen. Meistens beginnt die Krankheit schleichend mit wenigen Durchfällen pro Tag und leichten Bauchschmerzen. Die Patienten müssen tagsüber und nachts häufig ihren Darm entleeren. Oft haben Colitis ulcerosa-Patienten das Gefühl, dass der Darm nicht richtig leer ist. Breitet sich die Entzündung aus, können die Durchfälle häufiger auftreten und schlimmer werden. Die Erkrankung beginnt jedoch nicht immer schleichend: Sie kann auch ganz plötzlich mit akuten, heftigen Durchfällen, starken Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Fieber einsetzen. Symptome Patienten mit einer Colitis ulcerosa klagen oft darüber, dass sie häufigen Stuhldrang haben und unter Bauchkrämpfen leiden. Ihr Stuhl ist flüssig bis dünnflüssig mit blutigen, schleimigen Auflagerungen. Viele Patienten müssen nachts häufiger aufstehen, um ihren Darm zu entleeren. Einige Patienten berichten zusätzlich über Fieber oder dass sie sich abgeschlagen und krank fühlen.
Schmerzen sind bei der Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa für den Arzt häufig nicht im Fokus. Dabei können sie eine große Belastung im täglichen Leben sein. Sprich mit Deinem behandelnden Arzt darüber, welche Schmerzen Du zu welchem Zeitpunkt hast. Er kann herausfinden, welche Ursache sie haben und was dagegen hilft. Quellen: Bielefeldt K et al. Pain and inflammatory bowel disease. Inflamm Bowel Dis 2009; 15(5): 778–788. | Hazratjee N et al. Hospital readmissions in patients with inflammatory bowel disease. Am J Gastroenterol 2013; 108(7): 1024–1032. | Rath HC et al. Erstsymptome, extraintestinale Manifestationen und Schwangerschaftsverlauf bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Med Klin 1998; 93: 395–400. | Schirbel A et al. Impact of pain on health-related quality of life in patients with inflammatory bowel disease. World J Gastroenterol 2010; 16(25): 3168–3177. | Zeitz J. Wie werden Schmerzen bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen behandelt? (2014), URL: (Zugriff: 13.
Zwei weitere Operationen waren seither nötig, 1997 und 2003. Denn immer wieder bildeten sich neue Entzündungen und Mikroblutungen. Der große Sprung kam 2005, seither bekommt Hans-Jörg Otte die TNF -Blocker. Alle sechs Wochen muss er ins Klinikum, drei Stunden dauert die Infusion. "Es geht mir gut", sagt der 49-Jährige heute. Er lebt mit seiner Familie in Tempelhof und arbeitet bei einer Versicherung. Monatelang spürt er von seiner Krankheit überhaupt nichts. Wenn die Schmerzen kommen, dann meist kurz nach dem Essen. "Das kann viele Stunden andauern. Meistens lege ich mich hin, in Embryonalstellung. Schlafen ist in so einer Situation der große Bringer. " Am nächsten Morgen kann alles wieder in Ordnung sein – für die nächsten Monate. Auch damit hat er Glück: Bei anderen Patienten kommen die Schübe in deutlich kürzerem Abstand. Was er dem TNF -Blocker verdankt, hat er gemerkt, als er ihn einmal probeweise absetzte: Sofort verengte sich der Darm wieder. Viele Fragen bleiben offen: "Früher hat man die Behandlung mit dem nebenwirkungsärmsten Medikament begonnen", sagt Martin Zeitz, "jetzt diskutieren wir darüber, ob man nicht in einigen Fällen schon früher viel aggressiver vorgehen sollte. "
Allerdings kann das Krebsrisiko dadurch steigen. TNF -Blocker sind schweres Geschütz, man setzt sie erst ein, wenn nichts anderes mehr hilft. Auch Hans-Jörg Otte ist bei Martin Zeitz in Behandlung und bekommt Infliximab-Infusionen. Davor lag eine jahrzehntelange Leidensstrecke. "Die zehn Jahre nach dem Abitur waren am schlimmsten", erzählt er, "weil ich nicht wusste, welche Krankheit ich überhaupt habe. " Die Bauchschmerzen wurden schlimmer, allerdings hatte er Glück, weil er wenig von Durchfall geplagt wurde und im Gegensatz zu anderen – meist jungen – Morbus-Crohn-Patienten seine Berufsausbildung weitgehend ungestört abschließen konnte. Dennoch fiel er wegen seiner Krankheit oft aus und aß immer weniger. Er wog nur noch 54 Kilo – bei 1, 90 Meter Körpergröße. "Ich hatte einen richtigen Ekel vor Essen", sagt er. "Als ich 1991 schließlich im Klinikum Benjamin Franklin operiert wurde – es war der Todestag von Freddy Mercury, das weiß ich noch –, stand ich kurz vorm Darmverschluss. " Erst jetzt bekam er die Diagnose Morbus Crohn.